intersectional map /graz

Die Nutzung von städtischen Räumen unterliegt einer mehr oder weniger stark ausgeprägten geschlechterspezifischen Differenzierung. Der Stadtraum wird von Männern und Frauen in verschiedenen sozialen Lagen unterschiedlich genutzt. Die daraus entstehenden Geschlechter-Räume und Migrations-Räume werden am Beispiel des Projekts intersectional map/graz veranschaulicht.

Das Projekt thematisieren die räumliche Struktur als spezifische Ausprägung des Gesellschaftlichen. Die Erschließung der Stadt durch die BewohnerInnen wird in enger Verknüpfung mit der Diversität der Lebensumstände unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen erfasst.

Im Zuge der Analyse dieser Strukturierung beruft sich das Projekt intersectional_map/graz08 auf Leslie McCalls theoretisches Konzept „Intersectionality“, das die Triade von Gender, „Race“, Ethnicity und Class in einer inter-kategorialen Zugangsweise reflektiert. Dies bedeutet, dass die einzelnen gesellschaftlichen Kategorien in ihrem Verhältnis und in ihrer Wechselwirkung betrachtet werden. Intersectionality fungiert als integrales Analyseprogramm, das die Achsen der strukturierten Ungleichheit und der kulturellen Differenz in den Blick nimmt, jene Achsen also, die autobahnengleich, breite Schneisen durch gesellschaftliche Zusammenhänge ziehen.

Im Rahmen einer schriftlichen Befragung wurden alltägliche Wegeketten und aufgesuchte Orte von 1650 befragten StadtbewohnerInnen erfasst.

Die intersectional_map/graz08 macht die intersektionelle Struktur der Stadt Graz sowie die mehr oder weniger stark ausgeprägten Anziehungstendenzen städtischer Orte deutlich und überführt sie in einen medienkünstlerischen Erfahrungszusammenhang. Eine bereichsübergreifende Arbeit wurde realisiert, gekennzeichnet durch eine enge Verzahnung von wissenschaftlicher Studie und künstlerischer Umsetzung. Die wissenschaftliche Studie zur Stadtraumnutzung von 1650 StadtbewohnerInnen wurde zur Vorbedingung einer künstlerischen Realisierung, die ihrerseits auf ihre Weise Erkenntnisgewinn - sowohl in wissenschaftlicher als auch in erfahrungs- und lebensweltlicher Hinsicht - zu bringen vermag. Kunst illustriert nicht einfach, sondern beteiligt sich maßgeblich an der Entwicklung eines Tools, eines Werkzeugs, das die intersectional_map/graz08 weiterleben und sich weiter entwickeln lässt.

Team: 

Künstlerische Leitung & Realisation: Fränk Zimmer und Heimo Ranzenbacher (Mitarbeit an Projektidee) Studie - Datenerhebungsassistenz: Murat Aygan, Coban Hasan, Anne Meike, Lisa Mittischek, Benedicta Nwoha, Edith Pöhacker, Serafettin Tabur, Adriana Valle-Höllinger, Sarah Zapusek Studie - Mitarbeit: Christian Scambor Datenbankanbindung: Wolfgang Scheicher Web- und Interfacedesign: Fränk Zimmer Image-Streaming: IOhannes m zmölnig mur.at Serverbetreuung: Jogi Hofmüller

Durchführende Organisaiotn: 

Forschungsbüro Männerberatung Graz & GenderWerstätte

KooperationspartnerInnen: 

Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark Liquid Music mur.at

Durchführungszeitraum: 

Montag, 23. Januar 2012

ProjektleiterInnen: 

Elli Scambor & Fränk Zimmer